Klimaanlage für Wohnung und Haus (Texte+Fotos by Vaillant)
Klimaanlagen sind nicht nur Firmen, Behörden oder teuren Hotels vorbehalten: Inzwischen zieht die Klimatisierung auch in Privathaushalte ein, weil die Geräte leistbar sind und effizient arbeiten. Erfahren Sie hier mehr zu Funktion, Einsatz und Vor- und Nachteilen.
Heiße Sommer: ein Fall für die Klimaanlage
Der Klimawandel macht sich in Deutschland bemerkbar: die neun heißesten Sommer seit Beginn der regelmäßigen Temperaturaufzeichnung im Jahr 1881 fanden alle in den letzten 20 Jahren statt. Viele werden sich noch an den Rekordsommer von 2003 mit Spitzentemperaturen von über 40 °C erinnern. Auch 2018 ging es mit 19,3 °C heiß her, denn dieser Sommer nimmt Rang 2 in der Rangliste der wärmsten Sommer ein.
Besonders die Hitze macht Menschen während Arbeit und Freizeit zu schaffen: die persönliche Leistungsfähigkeit sinkt, man fühlt sich oft schlapp und müde. Das muss aber nicht sein, denn Klimaanlagen und Klimageräte erlauben mittlerweile an fast jedem Ort, dass Menschen in einem komfortablen Raumklima leben und arbeiten können. Lediglich Strom ist für den Betrieb einer Klimaanlage nötig. Auch kleine Gewerbeeinheiten profitieren von klimatisierten Räumen: Sowohl das Personal als auch die Kunden von Friseuren, Modegeschäften, Fahrschulen und vergleichbaren Läden freuen sich über angenehme Temperaturen im Hochsommer.
Warum eine Klimaanlage?
Der Sinn und Zweck einer Klimaanlage ist für viele eindeutig: Räume sollen im Sommer eine komfortable Temperatur haben.
Kühlen, Heizen, Entfeuchten, Lüften, Filtern
Eine Klimaanlage kann wesentlich mehr als nur zu kühlen. Die meisten Geräte können sowohl heizen als auch kühlen und auf reinen Lüftungsbetrieb (Luftaustausch) umschalten. Dazu sind in Klimaanlagen Filter verbaut, die Pollen und Staub abhalten und für Allergiker eine Wohltat sind. Eine weitere Eigenschaft von Klimageräten ist die Entfeuchtung: kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Die überschüssige Feuchtigkeit wird der Raumluft beim Abkühlen entzogen. Bei einer laufenden Klimaanlage fällt deshalb Kondenswasser an, das nach außen geleitet wird. Große Klimaanlagen (sogenannte Vollklimaanlagen) sind in der Lage, Räume nach Vorgabe zu befeuchten, falls die Luftfeuchtigkeit zu gering ist.
Übergang zur Heizperiode
In den Übergangszeiten Frühjahr und Herbst kann eine Klimaanlage den Zeitraum überbrücken, bis die Heizanlage in Betrieb gehen muss. Kalte Herbst- und Frühjahrstage werden mit der Heizung durch das Klimagerät kein Thema mehr sein, ohne dass die große Heizung anspringen muss. Wärmeerzeugung durch Strom ist zwar teurer als mit den Energieträgern Gas oder Öl, kann sich jedoch bei Räumen mit wenig Wärmebedarf oder geringer Nutzung lohnen.
Vor allem in Ferienhäusern macht Kühlen und Heizen Sinn, weil diese meist nicht über eine Heizung verfügen. Da die Sommer immer heißer werden, die milden Winter die Anschaffung eines teuren Heizsystems aber nicht rechtfertigen, ist eine Klimaanlage die optimale Lösung: Zu jeder Zeit des Jahres können die Bewohner nun ihre persönliche Wohlfühltemperatur einstellen.
Arten von Klimaanlagen
Klimaanlagen gibt es in verschiedenen Bau- und Funktionsweisen. Die wichtigsten Geräte zur Klimatisierung stellen wir hier vor.
Split Klimaanlagen
Bei einer Split-Klimaanlage sind Innen- und Außenteil räumlich getrennt. Im Raum selbst befindet sich das Gebläse mit Wärmetauscher und Elektronik, im Außengehäuse sind Kompressor und Kältemittelpumpe untergebracht. Es handelt sich um eine fest installierte Anlage, die auch nachträglich in ein Haus oder eine Wohnung eingebaut werden kann. Aufgrund des Mauerdurchbruchs ist aber die Erlaubnis des Vermieters notwendig. Im Vergleich zu mobilen Klimageräten ist die Effizienz höher und die Geräuschentwicklung deutlich geringer, da sich Pumpe und Kompressor außerhalb des Raums befinden. Beim unserem Klimagerät climaVAIR exclusive handelt es sich um ein Monosplit- oder Multisplit-System, das kühlen, heizen, entfeuchten, Luft umwälzen und reinigen kann. Die Raumluftqualität gewinnt durch die aktive Ionisation, welche Bakterien- und Schimmelbildung deutlich verringert und Menschen mit Allergien zugutekommt.
Wärmepumpen zur Kühlung
Eine Wärmepumpe kann in einer reversiblen Ausführung im Sommer auch zur Kühlung genutzt werden. Dazu ist ein integraler Wärmetauscher erforderlich, der über die sogenannte „passive Kühlung“ kühle Sole für die Fußbodenheizung oder ein anderes Flächenheizsystem bereitstellt. Ein Beispiel dafür ist unsere Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTHERM Split, die sowohl Wohnwärme und Warmwasser erzeugen als auch für Kühlung sorgen kann. Die der Raumluft entzogene Wärmeenergie wird über die Sole dem Erdreich zugeführt. Allerdings ist die Kühlleistung begrenzt, denn in der Regel sind nicht mehr als 3 Grad Celsius Absenkung möglich. Darüber hinaus kann die Wärmepumpe weder entfeuchten noch die Luft filtern und austauschen.
Zentrale Vollklimaanlagen
In großen Gebäuden mit komplexer Lüftungstechnik erfolgt die Kühlung nicht dezentral, sondern an einem zentralen Ort (meist im Keller). Die gekühlte Luft wird über Kanäle in die verschiedenen Räume geleitet. Dabei sorgen Großgeräte neben der Abkühlung auch für die Filterung und den Frischluftaustausch. Zentrale Vollklimaanlagen sind im Betrieb sehr effizient, müssen aber bereits vor dem Bau konzipiert und angelegt werden. Ein nachträglicher Einbau ist oft unmöglich oder ökonomisch sinnlos.
Regenerative Energie zur Klimatisierung
Eine Klimaanlage benötigt für den Betrieb Strom, der im Vergleich zu anderen Energieträgern vergleichsweise teuer ist, um Wärme bzw. Kälte zu gewinnen. Die Nutzung einer Klimaanlage für Kühlung und Heizung kann bei intensiver Nutzung deshalb schnell ins Geld gehen. Wenn Sie aber über Photovoltaik verfügen und einen Teil Ihres Stroms selbst erzeugen, kann eine Klimaanlage deutlich wirtschaftlicher arbeiten. Im Sommer bringen Sie die Räume mit Sonnenenergie auf ein komfortables Temperaturniveau, in den Übergangszeiten nutzen Sie den Strom für das Heizen an kalten Tagen.